Merler Handballer scheiden nach Pokalkrimi gegen Godesberg aus

Am vergangenen Dienstag reiste die Herrenmannschaft des SV Rot-Weiß Merl zum Kreisligakonkurrenten nach Bad Godesberg um dort das Achtelfinale im Kreispokal zu bestreiten. In der Liga waren diese beiden Mannschaften bereits aufeinander getroffen, nach einer relativ ausgeglichenen ersten Halbzeit setzte es am Ende eine deutliche 37:27 Niederlage aus Merler Sicht.

In den ersten Minuten des Spiels fühlten sich die Zuschauer der Gäste schon an die zweite Halbzeit des Ligaspiels erinnert. Merl schloss im Angriff unkonzentriert und zu überhastet ab, während Bad Godesberg die zu offene Abwehr immer wieder ausnutzte und die sich auftuenden Lücken zu freien Torwürfen nutzte. Einzig der guten Torwartleistung war es zu verdanken, dass nach 15 Spielminuten nur ein 8:4 Rückstand zu Buche stand. Nun war der Kampfgeist der Merler geweckt und man kämpfte sich wieder auf ein Tor Abstand heran (26. Minute, 10:9). Zwar konnten die Godesberger nochmals auf einen Vier-Tore-Vorsprung erhöhen, doch auch diesmal fand Merl eine passende Antwort und die Mannschaften gingen mit einem Halbzeitergebnis von 14:12 Toren für die Heimmannschaft in die Kabinen.

Der Beginn der zweiten Halbzeit war geprägt von technischen Fehlern und einigen Toren die eher wie Zufallstreffer aussahen. Dennoch gelang es Merl in der 34. Minute erstmals das Spiel wieder auszugleichen. In der Folge entwickelte sich kein hochklassiges, aber ein spannendes Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften. Die Führung wechselte immer wieder hin und her und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, wobei aus Merler Sicht der Torwartwechsel zur Halbzeit der guten Leistung der Torhüter keinen Abbruch tat und auch in der zweiten Halbzeit einige Bälle glänzend pariert wurden. Beim Stand von 28:28 Toren konnte Merl 30 Sekunden vor Schluss den Ball erobern. Trainer Sascha Diergarten stellte seine Mannschaft in einer Auszeit auf den letzten, möglicherweise entscheidenden Angriff ein, der in der Folge jedoch verpuffte.

Unentschieden nach 60 Minuten – beide Mannschaften bereiteten sich nun auf die Verlängerung vor. Im Handball beträgt diese Verlängerung 2×5 Minuten, wobei sich bei einem weiteren Unentschieden nach dieser Zeit eine weitere Verlängerung um die gleiche Zeit anschließt, ehe es zum 7m-Werfen kommt.

Auch in der ersten Verlängerung konnte sich kein Team absetzen, ehe Merl zum Ende hin 1:30 Minuten vor dem Ende eine Zwei-Tore-Führung herausspielen konnte und somit schon auf die Siegerstraße einbog. Die verbleibenden Angriffe wurden jedoch wenig clever ausgespielt und zu schnell abgeschlossen und es folgten weitere zwei Gegentore zum nächsten Zwischenstand (33:33 nach 70 Minuten). In der zweiten Verlängerung machte sich nun der Kräfteverschleiß bei beiden Mannschaften bemerkbar. In der ersten Halbzeit erzielte einzig Godesberg ein Tor und konnte zu Beginn der zweiten Halbzeit auf zwei Tore Vorsprung erhöhen. Doch die Gäste aus Merl nahmen auch diesen Kampf noch mal an und konnten noch zwei Mal jeweils auf ein Tor Abstand verkürzen. Als dies jedoch im dritten Anlauf 1:30 vor Spielende in zwei Angriffen nicht mehr gelang, war der Kampfgeist gebrochen und die Heimmannschaft konnte 10 Sekunden vor Schluss den 38:35 Tore Endstand erzielen.

Aus einer guten, kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft ragten am Ende die beiden Torhüter Philip Grenner und Julian Dziondziak, sowie die beiden Außen Dominic Schoenenberg (9 Tore) und Nicklas Pries (8 Tore) heraus. Für die Merler ist die Reise im Pokal nun beendet und man kann sich auf die Aufgaben in der Liga konzentrieren. Auf Godesberg wartet in der nächsten Pokalrunde der Oberligist HSG Siebengebirge.

Auf die Leistung und vor allem die Einstellung der Mannschaft lässt sich für die kommenden Ligapartien aufbauen. Weiter geht es für die Mannschaft bereits am Samstag um 19 Uhr in St. Augustin gegen den Tabellendritten aus Niederpleis.

Für Merl spielten (und trafen): Philip Grenner, Julian Dziondziak (beide Tor), Christoph Schmitz (1), Lukas Ossenbuehl, Robin Möller (1), Edgar Schleining (4), Dominic Schoenenberg (9), Michael Hecken (6), Pascal Nies (3), Felix Pitzen (2), Nicklas Pries (8), Sven Rocho, Moritz Schwartz (1)